7 Red Flags im Bewerbungsprozess: So erkennst du toxische Unternehmen und schützt deine Karriere
Der Bewerbungsprozess und besonders das Vorstellungsgespräch sind nicht nur eine gute Gelegenheit, deine besten Seiten zu zeigen – auch das Unternehmen sollte an dieser Stelle gründlich durchleuchtet werden. Schließlich willst du einen Job finden, der dich erfüllt und weiterbringt, statt dir Frust und Enttäuschung zu bereiten, oder?
Die Wahl des richtigen Jobs ist entscheidend für deine Zufriedenheit und berufliche Entwicklung. Darum zeigen wir dir hier die wichtigsten „Red Flags“ (Warnzeichen), die auf potenzielle Probleme oder toxische berufliche Situationen hinweisen. Diese solltest du im Bewerbungsgespräch erkennen. Zusätzlich erhältst du praktische Tipps, um Stolperfallen frühzeitig zu vermeiden und böse Überraschungen im Job vorzubeugen.
7 Red Flags im Bewerbungsprozess
Schon während des Bewerbungsprozesses gibt es oft erste Hinweise darauf, dass ein Unternehmen vielleicht nicht der ideale Arbeitgeber ist, für den du es zuerst gehalten hast. Achte besonders auf folgende Aspekte:
1. Schnelles Tempo und unklare Infos zur Rolle
Wenn das Unternehmen stark aufs Tempo drückt und dich am liebsten sofort einstellen würde, ist Vorsicht geboten. Werden die Informationen zur Position oder deinen Aufgaben vage gehalten, deutet das oft darauf hin, dass das Unternehmen selbst noch nicht genau weiß, wen es sucht.
Warum ist das wichtig? Ein unklar definiertes Aufgabenfeld und eine überstürzte Einstellung können Anzeichen für Personalmangel oder hohe Fluktuation sein – beides keine idealen Startbedingungen.
Tipp: Achte darauf, dass deine Fragen zur Rolle präzise und transparent beantwortet werden. Ein gutes Unternehmen gibt dir zudem die Zeit, deine Entscheidung in Ruhe zu treffen.
2. Wenig Offenheit bei Gehalt und Arbeitsbedingungen
„Gehalt und Arbeitszeiten besprechen wir später“ – ein Satz, der selten ein gutes Zeichen ist. Ein transparenter Arbeitgeber sollte von Anfang an Klarheit über Gehalt, Überstundenregelungen und Extras wie Homeoffice bieten.
Warum ist das wichtig? Wenn das Unternehmen hier ausweicht, könnte das ein Hinweis auf ungünstige Arbeitsbedingungen sein.
Tipp: Stelle gezielte Fragen und achte darauf, ob die Antworten klar und direkt sind – das zeigt, dass das Unternehmen Wert auf Transparenz legt.
3. Schlechte Bewertungen und hohe Fluktuation
Plattformen wie kununu oder Glassdoor ermöglichen dir, einen ehrlichen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens zu werfen. Häufen sich negative Bewertungen oder häufige Mitarbeiterwechsel, kann das auf Probleme in der Unternehmenskultur hinweisen.
Warum ist das wichtig? Eine hohe Fluktuation und schlechte Bewertungen deuten auf ein stressiges Arbeitsumfeld hin, das durch ständige Umstellungen geprägt sein kann.
Ein stressiges Arbeitsumfeld, das durch ständige Umstellungen geprägt sein kann, wird im Studiengang Wirtschaftspsychologie ausführlich behandelt. Hier lernst du, wie sich Unternehmenskultur und Mitarbeiterführung positiv beeinflussen lassen.
Tipp: Nimm dir die Zeit, Bewertungen zu lesen, und achte auf wiederkehrende Kritikpunkte wie mangelnde Work-Life-Balance oder Führungsprobleme – das kann dir späteren Frust ersparen.
Red Flags im Bewerbungsgespräch erkennen
Gerade im Vorstellungsgespräch, wenn du direkt mit einem zukünftigen Vorgesetzten sprichst, kannst du einige kritische Punkte schnell identifizieren:
4. Unpünktlicher oder unvorbereiteter Interviewer
Wenn dein Gesprächspartner unpünktlich erscheint oder unvorbereitet wirkt, spricht das nicht für eine wertschätzende Unternehmenskultur. Abfällige Kommentare oder Fragen, die nichts mit dem Job zu tun haben, sind ebenfalls Warnsignale.
Warum ist das wichtig? Das Vorstellungsgespräch bietet dir einen kleinen Einblick in die Unternehmenskultur. Wenn schon hier wenig Respekt gezeigt wird, könnte das im Arbeitsalltag problematisch sein.
Tipp: Achte darauf, wie ernst dich dein Gesprächspartner nimmt und wie professionell das Gespräch verläuft. Schon kleine Anzeichen verraten viel über den Umgang miteinander.
Bereite dich außerdem gut vor und stelle selbst gezielte Fragen. In unserem Artikel "Erfolgreich ins Berufsleben starten: Die 14 wichtigsten Fragen im Vorstellungsgespräch"
findest du hilfreiche Fragen, mit denen du mehr über die Unternehmenskultur und den Arbeitsalltag erfahren kannst – so gehst du bestens vorbereitet ins Gespräch.
5. Hohe Erwartungen und unbezahlte Aufgaben
Werden im Gespräch hohe Anforderungen gestellt oder unbezahlte Aufgaben verlangt, ohne dass eine Anstellung in Aussicht steht, deutet das auf eine einseitige Erwartungshaltung hin.
Warum ist das wichtig? Hohe Anforderungen ohne entsprechende Anerkennung können zu Überforderung und Frust führen.
Tipp: Sei vorsichtig, wenn hohe Erwartungen gestellt werden, ohne klare Gegenleistung oder Perspektiven. Deine Zeit und Energie sollten hier nicht verschwendet werden.
6. Vage Karriere- und Weiterbildungsperspektiven
Ein guter Arbeitgeber gibt klare Antworten zu Karrierewegen und Weiterbildungsmöglichkeiten. Bleiben diese Antworten vage, könnte das darauf hindeuten, dass die Mitarbeiterentwicklung nicht im Fokus steht.
Warum ist das wichtig? Ohne klare Perspektiven riskierst du, dass deine Karriere ins Stocken gerät.
Tipp: Frage konkret nach Entwicklungsmöglichkeiten. Unternehmen, die langfristig an dir interessiert sind, haben hier keine Ausreden nötig.
Möchtest du dich beruflich weiterentwickeln und mehr über solche Themen erfahren, dann schau dir das berufsbegleitende MBA-Programm an – es bereitet dich optimal auf verantwortungsvolle und führende Rollen vor.
7. Ständige Betonung auf „Dynamik“ und „Herausforderungen“
Wenn das Unternehmen sehr auf „Dynamik“ und „Herausforderungen“ setzt, solltest du aufmerksam werden. Häufig verbirgt sich dahinter ein stressiges und instabiles Umfeld.
Warum ist das wichtig? Eine herausfordernde Arbeitsatmosphäre kann spannend sein, führt jedoch oft zu Stress und Frust, wenn keine Balance geboten wird.
Tipp: Frage nach, wie das Unternehmen seine Mitarbeiter bei Herausforderungen unterstützt. So erkennst du, ob das Team zusammenhält oder jeder auf sich allein gestellt ist.
Warum du auf Red Flags im Bewerbungsprozess achten solltest
Viele Kündigungen könnten vermieden werden, wenn man schon im Bewerbungsprozess auf Red Flags achtet. Das spart nicht nur Zeit und Nerven, sondern schützt dich vor einer später bereuten Entscheidung.
Quelle: Eigene Darstellung angelehnt an McKinsey-Umfrage 2023, Deutschland, Befragung mit N=1.286 Teilnehmern
Eine aktuelle Umfrage von McKinsey unter 1.286 Beschäftigten in Deutschland zeigt, dass die häufigsten Kündigungsgründe unzureichende Vergütung (39 %), Unzufriedenheit mit Führungskräften (36 %) und fehlende Entwicklungs-und Weiterbildungsmöglichkeiten (34 %) sind. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, auf klare Perspektiven und faire Bedingungen zu achten.
Fazit: Achte auf diese Red Flags – es lohnt sich!
Der Blick auf die genannten Warnzeichen hilft dir, Klarheit über die Unternehmenskultur und mögliche Probleme im Unternehmen zu gewinnen. Jede Frage, die du stellst, und jedes Detail, das du wahrnimmst, bringt dich einem Job näher, der wirklich zu dir passt. So sparst du dir Enttäuschungen und gewinnst Sicherheit für deine Karriere.
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