Die Copy-Paste-Falle: Wie Du Plagiate vermeidest

Studentin beim Schreiben

Was ist ein Plagiat?

Wenn du Ideen, Gedanken, ganze Textpassagen oder Strukturen anderer Autoren als deine eigenen darstellst, ohne die exakte ursprüngliche Quelle anzugeben, begehst du geistigen Diebstahl und es liegt ein Plagiat vor. Hast du allerdings die fremden Gedanken einwandfrei als Zitat gekennzeichnet, bist du auf der sicheren Seite und hast korrekt gearbeitet. Es besteht also beim wissenschaftlichen Arbeiten eine Zitierpflicht, denn die Werke anderer Autoren und Autorinnen sind urheberrechtlich geschützt. Ihr Nutzen für wissenschaftliche Zwecke ist zulässig, sofern die Quelle genannt wird. Außerdem ist eine Anforderung an wissenschaftliche Texte die Nachprüfbarkeit von Aussagen. Dies ist den Lesern und Leserinnen nur dann möglich, wenn die Quelle so bezeichnet ist, dass sie Aussagen nachschlagen können.

Wo sind Plagiate relevant?


Plagiate können sowohl wissenschaftliche Arbeiten als auch künstlerische Werke oder Filme betreffen. In den Medien haben diverse Plagiatsaffären von Politikern für Schlagzeilen gesorgt. Einer der bekanntesten Fälle ist der des ehemaligen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg, dem die Universität Bayreuth aufgrund von zahlreichen Plagiaten in seiner Dissertation nachträglich den Doktortitel aberkannt hat. Angesichts des öffentlichen Drucks trat Guttenberg schließlich zurück. Auch die ehemalige Bildungsministerin Annette Schavan verlor ihren Doktortitel wegen nachgewiesenen Plagiaten in ihrer Dissertation.

Welche Arten von Plagiaten gibt es?

Copyright statt Copy Paste
No Copy-Paste, please.

Folgende Arten von Plagiaten lassen sich unterscheiden

  • Vollplagiat: Du gibst ein komplettes Werk eines anderen als dein eigenes aus, ohne es zu kennzeichnen
  • Teilplagiat: Du übernimmst ganze Textpassagen einer Quelle wörtlich, ohne den Urheber der Quelle zu nennen
  • Übersetzungsplagiat: Du übersetzt einen fremdsprachlichen Text wörtlich und kennzeichnest ihn nicht als Zitat
  • Strukturplagiat: Du übernimmst die komplette Gliederung einer fremden wissenschaftlichen Arbeit
  • Selbstplagiat: Du verwendest Textteile aus einer oder mehreren deiner eigenen Veröffentlichungen, z. B. übernimmst du in deiner Masterarbeit Teile aus deiner Bachelorarbeit oder in deiner Bachelorarbeit Teile aus einer Hausarbeit, ohne diese Passagen mit der Quelle zu versehen
  • Paraphrasieren: Wenn du eine Textpassage nicht wortwörtlich übernimmst, sondern paraphrasierst, ohne die Quelle anzugeben, zählt dies als Plagiat

Darüber hinaus zählt als wissenschaftliches Fehlverhalten auch, wenn bei Studiendaten gefälscht oder Antworten bei einer qualitativen Befragung erfunden werden.

Was passiert bei einem Plagiat?

Ein Plagiat zu begehen, ist keineswegs ein Kavaliersdelikt, sondern kann als Gesetzesverstoß eingestuft werden und ernstzunehmende Konsequenzen nach sich ziehen. Schließlich versicherst du mit deiner eigenhändigen Unterschrift in der Eigenständigkeitserklärung, dass du die Arbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die angegeben Quellen und Hilfsmittel benutzt hast. Deshalb solltest du dir gut überlegen, ob du deine wissenschaftliche Arbeit von einem Ghostwriter schreiben lässt, auch wenn er dir erklärt, dass er dir nur einen „Vorschlag“ macht, wie deine Arbeit aussehen kann. Mit Blick auf die Eigenständigkeitserklärung zählt auch das als Plagiat.

Wie die jeweilige Universität oder Hochschule mit Plagiaten umgeht, ist unterschiedlich. Die Arbeit gilt in jedem Fall als nicht bestanden und Du musst von vorne beginnen. Schlimmstenfalls kann es auch zu Geldstrafen oder zur Zwangsexmatrikulation kommen.

Wie vermeidest du Plagiate?

Nicht immer entstehen Plagiate absichtlich. Sie können durchaus auch aus Versehen zustande kommen. Damit dir das nicht passiert, lässt du deine Arbeit nach der Fertigstellung am besten online auf Plagiate überprüfen. Doch schon beim Schreiben kannst du einiges beachten, um auf der sicheren Seite zu sein:

  • Du recherchierst in mehreren Quellen und zitierst nicht über weite Passagen nur aus ein und derselben Quelle
  • Du verwendest einen persönlichen Schreibstil mit individuellen Formulierungen
  • Du kennzeichnest direkte und indirekte Zitate und nennst die jeweiligen Quellen
  • Du achtest beim Paraphrasieren darauf, eigene Worte zu verwenden, ohne den Inhalt zu verfälschen

Wenn du dich also beim wissenschaftlichen Arbeiten nicht mit fremden Federn schmückst, sondern sämtliche Passagen, die nicht von dir stammen, mit den entsprechenden Quellen kennzeichnest, kann dir nichts passieren und du wirst Freude am Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten haben. Sobald Du eine Arbeit verfasst hast, gilt natürlich auch umgekehrt für Dich: Deine Arbeit, Dein geistiges Eigentum.

Bei einem Bachelor- oder Master-Studium mit GoVersity lernst Du alles darüber, wie wissenschaftliche Arbeiten korrekt verfasst werden und wie Du dich vor Plagiaten schützt.