Doktortitel neben dem Job: So finanzierst du deine berufsbegleitende Promotion
Eine berufsbegleitende Promotion ist für viele Fach- und Führungskräfte der nächste logische Schritt auf dem Karriereweg. Doch eine Frage steht für viele am Anfang im Raum: Wie soll ich das finanzieren? Die gute Nachricht: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, mit denen du deine Promotion neben dem Beruf stemmen kannst, von Arbeitgeberunterstützung über Stipendien bis hin zu steuerlichen Vorteilen. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du strukturiert an die Finanzierung deiner berufsbegleitenden Promotion herangehst und welche Wege wirklich funktionieren.
Was kostet eine berufsbegleitende Promotion wirklich?
Bevor du über die Finanzierung nachdenkst, solltest du wissen, welche Ausgaben auf dich zukommen können. Hier findest du einen Überblick über typische Kostenbereiche, die du einplanen solltest.

- Studien- und Verwaltungsgebühren: Im DACH-Raum liegen die durchschnittlichen Gesamtkosten für private berufsbegleitende Promotionen zwischen ca. 24.000 € (Deutschland), 28.500 € (Österreich) und 34.000 € (Schweiz), wie in Abbildung 1 dargestellt. Bei GoVersity ist eine Promotion beispielsweise schon ab 23.050 € möglich.
- Fachliteratur und Software: Je nach Fachbereich und individuellem Bedarf können jährlich zwischen 200 € und 500 € für Bücher, Fachzeitschriften, Lizenzen oder spezialisierte Software anfallen.
- Reisen und Unterkunft: Variabel, je nachdem, in welchem Land die Partnerhochschule sitzt, wie teuer das Reiseland grundsätzlich ist (z. B. für Unterkunft, Verpflegung, Anreise) und wie häufig persönliche Termine wie Kolloquien, Konferenzen oder Forschungstreffen stattfinden, muss man je nach Programm mit etwa 300 € bis 1.200 € pro Reise rechnen. Bei Programmen, die überwiegend remote ablaufen, entstehen oft nur geringe Reisekosten, mitunter ist teils lediglich eine finale Reise zur Verteidigung der Dissertation erforderlich.
Tipp: Sprich uns gerne an, wenn du gezielt ein remote durchführbares Programm suchst, wir beraten dich gerne dazu. - Technik und Ausstattung: Abhängig von individuellen Voraussetzungen und Fachbereich; für Laptop, fachspezifische Tools und ggf. Datenbankzugänge können einmalige Ausgaben von 500 € bis 2.000 € anfallen.
Tipp: Erstelle frühzeitig einen Finanzplan, das nimmt dir die Angst vor „unvorhergesehenen Kosten“ und hilft dir, realistisch zu bleiben. Weiter unten erfährst du wie du einen Finanzplan für deine Promotion erstellst, inklusive praktischer Download-Vorlage für deine Planung!
Finanzierungsmöglichkeiten für die Promotion neben dem Beruf
Es gibt viele Wege, deine Promotion zu finanzieren. Zahlen aus dem Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2021 (siehe Abbildung 2) zeigen, dass 61 % aller Promovierenden ihre Promotion über eine wissenschaftliche Anstellung finanzieren, 18 % über Jobs außerhalb der Hochschule, 17 % über Stipendien und 14 % durch familiäre Unterstützung, während Kredite und Rücklagen mit jeweils unter fünf Prozent nur eine Nebenrolle spielen (BuWiN 2021, S. 117)

Die Grafik zeigt: Die Mehrheit der Promovierenden finanzieren ihre Promotion über eine wissenschaftliche Anstellung an der Hochschule oder einem Forschungsinstitut und rund 40% nutzen andere oder zusätzliche Quellen, von Stipendien über außeruniversitäre Jobs bis hin zur familiären Unterstützung.
Aber Achtung: Eine wissenschaftliche Anstellung an der Hochschule ist zwar die gängigste und oft günstigste Finanzierungsform, doch befristete Teilzeitverträge und ein „quasi-Vollzeitpensum“ aus Lehre und Drittmittelprojekten lassen oft wenig Raum für die Dissertation, während Publikations-Credits meist beim Lehrstuhl landen. Entscheidet man sich stattdessen für eine externe Promotion, also man bleibt in seinem Beruf und schreibt die Doktorarbeit ohne Uni-Anstellung, stößt man oft auf verschlossene Türen: Viele Professor:innen betreuen vorrangig ihr internes Team. Der Zugang zu Infrastruktur und individueller Begleitung bleibt begrenzt und, weil der Beitrag zum Lehrstuhl gering erscheint, fällt das Engagement der Betreuenden oft niedrig aus: Ein Mix, der neben Job, Familie und Freizeit zu längeren Promotionszeiten und höheren Abbruchquoten führt.
Viele Promovierende entscheiden sich deshalb für den berufsbegleitenden Weg, der Forschung und Beruf pragmatisch vereint. Im nächsten Abschnitt erfährst du, welche Möglichkeiten es speziell für die Finanzierung einer berufsbegleitenden Promotion gibt und wie du daraus die für dich optimale Finanzierungsmischung zusammenstellst:
1. Arbeitgeber als Förderer deiner akademischen Entwicklung
Dein aktueller Arbeitgeber kann ein wichtiger Unterstützer deiner Promotion sein, sowohl finanziell als auch zeitlich. Gerade wenn dein Forschungsthema einen Bezug zum Unternehmen hat, lohnt sich ein Gespräch.
- Teilfreistellung oder reduzierte Arbeitszeit: Wenn du deine Arbeitszeit vorübergehend reduzierst, kannst du dich besser auf deine Forschung konzentrieren. Vereinbare dazu klare Ziele und Absprachen.
- Bezuschussung von Studiengebühren: Einige Unternehmen übernehmen einen Teil oder sogar die gesamten Gebühren, oft in Verbindung mit einer vertraglichen Bindung nach Abschluss.
- Kostenübernahme für Fachliteratur oder Konferenzen: Diese Kosten lassen sich oft unkompliziert über das Weiterbildungsbudget abwickeln.
- Bildungsurlaub: In einigen Bundesländern stehen dir bis zu 5 Tage bezahlter Bildungsurlaub pro Jahr zu. Dieser kann auch für Promotionszwecke genutzt werden.
Tipp für das Gespräch: Bereite ein kurzes Konzept vor, das zeigt, wie dein Thema dem Unternehmen nutzen kann. Zeige auf, dass du motiviert bist und eigenverantwortlich arbeitest.
Wir haben für dich einen praktischen Gesprächsleitfaden erstellt, mit welchem du dich perfekt auf dieses Gespräch vorbereiten kannst! Hier Gesprächsleitfaden downloaden.
2. Stipendien für berufsbegleitend Promovierende
Viele denken bei Stipendien an Vollzeit-Studierende, dabei gibt es durchaus Programme, die speziell Berufstätige fördern. Hier findest du einen Überblick über mögliche Stipendienquellen.
- Begabtenförderungswerke (z. B. die Hans-Böckler-Stiftung für Gewerkschaftsmitglieder oder die Stiftung der Deutschen Wirtschaft)
- Stiftungen von Wirtschaftsverbänden oder Unternehmen: z. B. das Promotionsstipendium der Stiftung Familienunternehmen
- Studienstiftung des deutschen Volkes: Auch bei internationalen Promotionsvorhaben. Mehr Infos dazu gibt es hier.
Wichtig: Die Bewerbungsverfahren sind oft aufwendig, aber gut strukturiert. Du brauchst in der Regel ein Exposé, einen Zeitplan, Gutachten und eine überzeugende Begründung. Der Aufwand lohnt sich, denn viele Programme fördern über mehrere Jahre mit mehreren Hundert Euro monatlich. Klingt überfordernd? Du bist nicht allein! Gerne helfen wir dir bei Bedarf bei der Erstellung des Exposés und der Vorbereitung deiner Bewerbung, sprich uns einfach an.
3. Steuerliche Vorteile der Promotion richtig nutzen
Wer eine berufsbegleitende Promotion startet, kann viele der entstehenden Kosten steuerlich geltend machen. Damit das gelingt, solltest du einige Grundsätze kennen.
- Werbungskosten (bei beruflichem Bezug): Studiengebühren, Fachliteratur, Reisekosten, technische Ausstattung, Fahrtkosten zum Betreuer oder zur Hochschule
- Sonderausgaben (bei erstmaligem Abschluss): Nur begrenzt absetzbar, z. B. bei einer rein akademischen Erstpromotion
Tipp: Hebe auf deinen beruflichen Bezug ab, etwa, wenn dein Thema mit deinem aktuellen Tätigkeitsfeld zu tun hat. Halte sämtliche Belege gesammelt, nummeriert und digitalisiert. Nutze spezielle Steuer-Apps oder auch einfach ein Gespräch mit dem Steuerberater, um deine Möglichkeiten voll auszuschöpfen.
4. Bildungs- und Promotionskredite
Manchmal ist ein Kredit die einzige realistische Option, um deine Promotionskosten zu decken. Das muss kein Nachteil sein, vorausgesetzt, du gehst strukturiert vor.
- Finanzierung durch einkommensabhängiges Rückzahlungsmodell (z. B. umgekehrter Generationenvertrag): Bei diesem Modell zahlst du die Studienkosten erst nach dem Abschluss und nur bei entsprechendem Einkommen zurück.
- Private Bildungsdarlehen (z. B. Deutsche Bank, Sparkassen): Höhere Beträge möglich, aber unbedingt auf Zinssätze, Rückzahlungskonditionen und Sicherheiten achten
Wichtig: Achte darauf, dass du bei der Aufnahme eines Promotionskredits auf einen seriösen Anbieter setzt und vergleiche unbedingt die Konditionen, damit du das für dich beste Angebot findest.
Das geht zum Beispiel mit dem Portal SMAVA: Über SMAVA kannst du verschiedene Bildungsdarlehen ganz unkompliziert vergleichen und auch direkt online beantragen: transparent, schnell und passgenau. Hier geht’s zum Kreditvergleich.
5. Selbstfinanzierung mit System
Nicht alle verlassen sich auf externe Fördermittel und mit der richtigen Planung kannst du deine Promotion auch komplett aus eigenen Mitteln finanzieren. So gehst du dabei am besten vor:
- Monatliches Sparmodell: Lege feste Beträge zurück, am besten automatisiert (z. B. per Dauerauftrag aufs Sparkonto)
- Zeitstrahl mit Meilensteinen: Plane, wann größere Kosten anfallen (z. B. Reisen, Druckkosten, Thesisabgabe)
- Kombinierte Strategien: Du kannst z. B. eine Zeit lang sparen, dann Stipendien beantragen und bei Bedarf einen kleinen Kredit nutzen
- Tools: Nutze unsere Excel-Vorlage oder allgemeine Finanz-Planungs-Apps für Deine Promotionsplanung
Lade dir hier die von uns bereitgestellte Excel-Vorlage zur Finanzierungsplanung herunter: Hier Excel-Vorlage herunterladen
Deinen Finanzierungsplan Schritt für Schritt erstellen
Jetzt, da du die einzelnen Möglichkeiten kennst, geht es darum, einen ganz konkreten Plan zu entwickeln. Hier zeigen wir dir, wie du systematisch vorgehen kannst.
- Kosten ermitteln: Studiengebühren, Literatur, Reisen, Technik, realistisch kalkulieren
- Einnahmen analysieren: Was steht dir monatlich zur Verfügung? Welche Rücklagen hast du?
- Fördermöglichkeiten recherchieren: Welche Optionen passen zu deiner Situation?
- Szenarien durchspielen: Was passiert bei Verzögerungen oder Ausfällen?
- Finanzierungs-Mix definieren: Kombiniere mehrere Quellen sinnvoll
Wichtig: Plane auch einen „Puffer“ für Unvorhergesehenes ein, das gibt dir mentale Sicherheit und schützt vor Stress.
Tipp: Nutze die obige Excel-Vorlage und arbeite dich mit Hilfe dieser fünf Schritte systematisch durch deine Finanzierung. So hast du alles im Blick, von Studiengebühren bis hin zu Förderoptionen, und kannst verschiedene Szenarien realistisch durchspielen.
5 typische Finanzierungsfallen und wie du sie vermeidest
Nachdem du nun einen guten Überblick über sämtliche Finanzierungsmöglichkeiten und auch über die Finanzierungsplanung hast, lohnt sich zum Schluss ein Blick auf typische Denkfehler, was die Promotionsfinanzierung angeht und wie du sie vermeidest.
- Finanzierung nur auf eine Säule stützen: Wer ausschließlich auf Eigenmittel setzt, geht hohe Risiken ein. → Tipp: Mix aus Eigenleistung, Förderung, Steuervorteilen und ggf. Kredit ist stabiler.
- Keine frühzeitige Planung: Wer erst in der Mitte der Promotion merkt, dass das Geld knapp wird, gerät schnell unter Druck. → Tipp: Finanzplan vor Beginn aufstellen, oben haben wir dir eine Vorlage zum Download und die nötigen Schritte bereitgestellt!
- Zu hohe Erwartungen an den Arbeitgeber: Nicht alle Unternehmen fördern automatisch, du musst den Mehrwert deines Projekts aktiv kommunizieren. → Tipp: Bereite Argumente und einen Pitch vor, siehe Gesprächsleitfaden zum Download oben.
- Stipendien nicht auf dem Schirm: Viele glauben, sie seien nicht förderwürdig. → Tipp: Informiere dich gezielt über Programme für Berufstätige.
- Steuerliche Vorteile nicht nutzen: Jedes Jahr gehen potenziell absetzbare Kosten verloren. → Tipp: Belege sammeln & Beratung einholen.
Gut geplant ist halb promoviert!
Die Finanzierung einer berufsbegleitenden Promotion ist machbar, wenn du dir einen realistischen Plan machst und die vorhandenen Optionen nutzt. Ob durch deinen Arbeitgeber, ein Stipendium, steuerliche Vorteile oder einen klug gewählten Kredit: Es gibt viele Wege, deinen Doktortitel neben dem Job zu verwirklichen.
Du möchtest mehr darüber erfahren, wie du deine berufsbegleitende Promotion realistisch planen und finanzieren kannst? Wir bei GoVersity stehen dir bereits in der Orientierungsphase beratend zur Seite, auch bei Fragen zur Finanzierung.
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